Online-Veranstaltung „Young Carer“

Kinder und Jugendliche, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und regelmäßig für einen oder mehrere Angehörige sorgen, ihnen helfen, sie betreuen bzw. pflegen werden als Young Carer bezeichnet. Der Beratungs- und Unterstützungsbedarf dieser Personengruppe ist sehr vielfältig und abhängig von verschiedenen Faktoren, wie z. B. den Erkrankungen der Eltern oder Geschwister sowie den vorhandenen Unterstützungsleistungen im familiären Umfeld.

Grundsätzlich geht es nicht darum, die Pflegefähigkeit von Kindern und Jugendlichen zu mobilisieren oder zu stärken, sondern ein Bewusstsein für die Situation und Belange dieser Zielgruppe zu schaffen und die Young Carer psychosozial zu begleiten und zu entlasten.

Am 24.11.2022 fand zur Sensibilisierung der Fachöffentlichkeit bereits seitens des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege (StMGP), des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) und des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus (StMUK) ein gemeinsamer, vom Bayerischen Landesamt für Pflege organisierter, virtueller Fachtag "Young Carer" für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren statt.

Als Fortsetzung des Fachtags sind nun im Jahr 2023 weitere Veranstaltungen geplant, um die Akteurinnen und Akteure vor Ort verstärkt zu sensibilisieren und zu vernetzen.

Am 06.07.2023 fand als erster Teil die Online-Veranstaltung "Young Carer" als allgemeiner Part statt. An der Veranstaltung nahmen ca. 100 Teilnehmer:innen aus verschiedenen Fachbereichen teil. Dadurch fand ein reger Austausch mit den Referentinnen und Referenten statt.

Inhaltlich stellte Frau Dr. Eva-Luisa Schnabel vom Bayerischen Landesamt für Pflege, Referat 32 sehr kurzweilig die Ergebnisse einer Bestandsaufnahme in Bayern zum Thema „Young Carer“ vor. Es folgte ein sehr eindrücklicher Vortrag von Frau Prof. Dr. Sabine Metzing von der Universität Witten/Herdecke zum Thema „Young Carers in Deutschland: Ein Überblick“. Im Anschluss stellte Herr Wolfgang Joa von der Fachstelle für Demenz und Pflege Bayern das bundesweite Projekt „Pausentaste – Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe“ vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend vor. Hierbei wurde noch einmal deutlich, wie wichtig die Vernetzung, die Öffentlichkeitsarbeit und die Unterstützung von jungen Pflegenden und Fachkräften ist. Am Ende teilte Frau Anja Kälin von Desideria Care e.V. ihr spannendes Praxiswissen mit den Teilnehmer:innen und stellte die „Demenz-Buddies“, eine bundesweite Online-Gruppe für junge Angehörige von Menschen mit Demenz, vor.

Die Teilnehmer:innen bedankten sich zahlreich für die interessanten und gewinnbringenden Vorträge. Wir danken allen Referent:innen für diese gelungene Veranstaltung!

Gerne stellen wir Ihnen die Präsentationen unserer Veranstaltung zur Verfügung:

Ergebnisse einer Bestandsaufnahme in Bayern(Frau Dr. Eva-Luisa Schnabel, Bayerisches Landesamt für Pflege, Referat 32)

Young Carers in Deutschland: Ein Überblick(Frau Prof. Dr. Sabine Metzing, Universität Witten/Herdecke)

Die Demenz-Buddies - Eine bundesweite Online-Gruppe für junge Angehörige von Menschen mit Demenz(Frau Anja Kälin, Desideria Care e.V.)

Die Präsentation "Pausentaste - Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe" (Ein Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Kooperation mit „Nummer gegen Kummer e.V.“) wird in Kürze hier veröffentlicht. Informationen zu dem Projekt finden Sie hier.

 

Im Herbst 2023 werden regionale Veranstaltungen, organisiert durch die regionalen Fachstellen für Demenz und Pflege folgen. Inhaltlich wird eine Stelle/Struktur aus jedem der drei Ressorts (StMGP, StMAS, StMUK) vorgestellt. Zudem wird es Gelegenheit zum Austausch und zur verstärkten Vernetzung geben.